Bleiakku
Ein Bleiakku hat Elektroden aus Bleidioxid und ein Elektrolyt aus Schwefelsäure. Diese Bauform ist sehr preisgünstig herzustellen und hat sich schon so lange bewährt, dass sie auch in den 2020er-Jahren noch anzutreffen ist. Für einige Jahre funktionieren sehr zuverlässig.
Bleiakku: Vor- und Nachteile
Die größten Vorteile sind die unkomplizierte, preiswerte Herstellung aus Material, das fast überall zu bekommen ist (im Gegensatz zu den Rohstoffen für Lithium-Ionen-Akkus und anderen Bauformen), die hohe Leistungsdichte (wichtig für Starterbatterien) sowie die Robustheit. Dem stehen Nachteile gegenüber: Bleiakkus halten weniger lange als moderne Akkuvarianten, zudem sind sie relativ schwer bei geringer Energiedichte (0,11 MJ/kg). Diese ist aber nicht ihr Hauptproblem, denn bei anderen Akkubauarten ist sie nicht viel höher. Das größte Problem ist die mit den Jahren nachlassende Kapazität. Auch funktionieren Bleiakkus bei kalten Temperaturen schlecht, wie wir von der Autobatterie wissen. Ein weiterer Nachteil ist ihr Handling: Es gebietet Vorsicht, denn sie können ausgasen und schlimmstenfalls sogar bei falscher Polung explodieren. Aussterben werden die Bleiakkus dennoch nicht so schnell, weil ihre Vorteile immer noch überzeugen. Eine wichtige Eigenschaft, nämlich das hohe Gewicht, muss nicht einmal ein Nachteil sein: In Gabelstaplern liefert der Bleiakkumulator an der Hinterachse das nötige Gegengewicht zur aufgenommenen Last.
Geschichte des Bleiakkus
Die Geschichte des Bleiakkus ist die Ursprungsgeschichte aller Akkus. Im 18. Jahrhundert wies Luigi Galvani mit Experimenten an toten Fröschen nach, dass es überhaupt so etwas wie Strom gibt. Das war die wissenschaftliche Basis für die galvanische Zelle, die ab 1792 durch Alessandro Volta entwickelt wurde. Die Vorform der heutigen Bleiakkus schuf schließlich ab 1802 Johann Wilhelm Ritter, ab 1854 entwickelte Wilhelm Josef Sinsteden einen funktionstüchtigen Bleiakku. Dessen Geschichte ist mithin sehr lang.
Bleiakkus richtig verwenden
Zum Aufladen eines Bleiakkus ist ein passender Laderegler erforderlich. Dieser vermeidet bei gebundenen, geschlossenen Bleiakkus (Blei-Vlies, Blei-Gel) die schädliche Überladung und beschränkt die Gasung. Es gibt auch offene Bleiakkus mit flüssigem Elektrolyt. Bei diesen ist eine Überladung weniger kritisch: Destilliertes Wasser gleicht die Verluste aus, die durch die Ausgasung entstehen. Eine Tiefentladung ist zu vermeiden, sie macht den Akku unbrauchbar. Der niedrigste Ladestand sollte bei mindestens 20 % der Nennkapazität liegen. Die Elektrolytdichte beträgt dann etwa 1,16 g/cm³. Auch ein Tiefentladeschutz verhindert die Tiefentladung. Moderne Laderegler wiederum schützen vor Überladung. Im Kraftfahrzeug wird der Bleiakku angemessen aufgeladen. Bleiakkus sind immer noch sehr wirtschaftlich, jedoch holen andere Akkumulatorensysteme in dieser Hinsicht auf: Vor allem Lithium-Eisenphosphat-Akkus werden immer preiswerter.